Grüße liebe Community!
Da für die meisten User, neben dem Webserver, der Proxy-Server ein beliebter Heimserver ist, werde ich in diesem Thread eine genaue Anleitung zu diesem geben.
Was ist ein Proxy? Wovon redet der Typ da?
Wikipedia hat da eine sehr nette und ausführliche Erklärung parad: *Klick*
Alle die wissen was ich meine können weiterlesen
Wo fangen wir an?
Bei der Grundlage, der Hardware:
Zuerst stellen wir eine Liste mit den Anforderungen auf:
Der Proxydienst benötigt an sich keine besondere Leistung. Der Cache dafür braucht, je nach größe des Netzwerkes welches bedient werden soll, etwas Speicherplatz.
Man kann davon ausgehen, das man für jeden Clienten ca. 50 - 100 Mb Cache zur verfügung stellen sollte. (Ist sehr großzügig berechnet, aber heutzutage ja kein Problem mehr) - Die meisten Festplatten haben eh mehr als genug.
Der Server sollte leise, klein und stromsparend sein. Hier gibt es reichlich Hardware und alle möglichen Kombinationen. Ein ausrangierter alter PIII zB. reicht schon völlig aus.
Wichtig sollte sein, das der Proxy zwei Netzwerkkarten hat. Viele werden jetzt sagen: Was? Wieso zwei Netzwerkkarten? Brauch ich doch nicht.
Stimmt - nicht zwingend! Aber wenn man schon einen Proxy aufbaut, kann man auch einen Paketfilter nebenbei laufen lassen um das Netzwerk etwas sicherer zu machen.
Einen CD-Rohling für das Betriebsystem
Wir haben nun unseren kleinen Server anhand unserer Anforderungen gekauft/gebastelt. Was nun? Richtig! Das Betriebssystem.
Ja, es gibt sehr viiiele Betriebsysteme, aber das einzig Wahre (meine Meinung) ist für diesen zweck: Debian.
Warum Debian:
Sehr klein, sehr schnell, sehr einfach, sehr stabil.
Es stehn mehrer tausend Pakete zur verfügung und ein Systemupdate ist einfacher als alles andere.
Nachdem ich euch diese Entscheidung aufgezwängt habe
, folgt nun das Aufsetzen unseres Systems.
Ersteinmal brauchen wir die Distribution und müssen diese auf eine CD brennen.
Hier der link: *Klick*
Wir wählen hier unter "netinst CD image (generally 135-175 MB)" für ein 32 Bit System den Link
i386 aus. Ein 64-Bit System ist hier nicht erforderlich und würde nur unnötige Treiberprobleme erzeugen.
Das image wird gebrannt. Man kann hierfür die Testversion von Alcohol 120% (Anleitung) verwenden.
Nun legen wir die CD ein und starten den Server. (Es muss eine Internetverbindung verfübar sein)
Besteht ein Router im Netzwerk, der einen DHCP-Dienst laufen hat, müssen wir uns um die Netzwerkaddresse nicht kümmern. Das erkennt die Installationsroutine von selbst.
Die Anleitung, wie man Debian installiert findet ihr hier: *Klick*
Bei der Installationsroutine wählen wir, wenn die Frage nach dem Softwarepaket auftaucht, die Standart/Grundinstallation aus. Wir benötigen keine weiteren Pakete.
Wir haben die Installation nun Erfolgreich hinter uns gebracht und beginnen nun den Proxy aufzusetzen.
Befehle in diesem Guide, stehen in Codeboxen. Stehen mehrer Befehele untereinander, sind diese nacheinander auszuführen.
Wir booten in das System und melden uns mit dem Root-Konto an:
Benutzername: root
Passwort: Wurde bei der Installation vergeben
Vorerst müssen wir die Netzwerkkarten (Auch Interfaces genannt) aufsetzen.
- Code:
-
ifconfig
Dieser Befehl listet uns alle erkannten Netzwerkschnittstellen auf.
Sollte in etwa so aussehen:
- Code:
-
eth0 Protokoll:Ethernet Hardware Adresse 00:16:41:E1:45:AC
inet Adresse:192.168.1.31 Bcast:192.168.1.255 Maske:255.255.255.0
inet6 Adresse: fe80::216:41ff:fee1:45ac/64 Gültigkeitsbereich:Verbindung
UP BROADCAST RUNNING MULTICAST MTU:1500 Metric:1
RX packets:30208 errors:0 dropped:0 overruns:0 frame:0
TX packets:28722 errors:0 dropped:0 overruns:0 carrier:0
Kollisionen:0 Sendewarteschlangenlänge:100
RX bytes:23649138 (22.5 MiB) TX bytes:5938333 (5.6 MiB)
Basisadresse:0x3000 Speicher:ee000000-ee020000
eth1 Protokoll:Ethernet Hardware Adresse 00:16:51:A1:45:AC
inet Adresse:192.168.0.31 Bcast:192.168.0.255 Maske:255.255.255.0
inet6 Adresse: be80::216:41fc:faa1:45ac/64 Gültigkeitsbereich:Verbindung
UP BROADCAST RUNNING MULTICAST MTU:1500 Metric:1
RX packets:30208 errors:0 dropped:0 overruns:0 frame:0
TX packets:28722 errors:0 dropped:0 overruns:0 carrier:0
Kollisionen:0 Sendewarteschlangenlänge:100
RX bytes:23649138 (22.5 MiB) TX bytes:5938333 (5.6 MiB)
Basisadresse:0x3000 Speicher:ee000000-ee020000
lo Protokoll:Lokale Schleife
inet Adresse:127.0.0.1 Maske:255.0.0.0
inet6 Adresse: ::1/128 Gültigkeitsbereich:Maschine
UP LOOPBACK RUNNING MTU:16436 Metric:1
RX packets:8 errors:0 dropped:0 overruns:0 frame:0
TX packets:8 errors:0 dropped:0 overruns:0 carrier:0
Kollisionen:0 Sendewarteschlangenlänge:0
RX bytes:548 (548.0 b) TX bytes:548 (548.0 b)
Nun fahren wir ersteinmal beide Netzwerkkarten runter, um sie zu konfigurieren:
- Code:
-
ifconfig eth0 down
ifconfig eth1 down
Nun stehen beide Karten still und wir können ihnen eine Addresse verpassen:
- Code:
-
ifconfig eth0 192.168.1.2
ifconfig eth1 192.168.2.1
Ihr müsst natürlich die Addressen eingeben, die ihr verwenden wollt.
In diesem Beispiel ist die eth0 im Netz mit dem Router und eth1 unsere Schnittstelle zu den Clients.
Anschließend starten wir unsere Karten wieder:
- Code:
-
ifconfig eth0 up
ifconfig eth1 up
Eine weitere Prüfung mit "ifconfig" sollte dann in etwa folgende Aussage ergeben:
- Code:
-
eth0 Protokoll:Ethernet Hardware Adresse 00:16:41:E1:45:AC
inet Adresse:192.168.1.2 Bcast:192.168.1.255 Maske:255.255.255.0
inet6 Adresse: fe80::216:41ff:fee1:45ac/64 Gültigkeitsbereich:Verbindung
UP BROADCAST RUNNING MULTICAST MTU:1500 Metric:1
RX packets:30208 errors:0 dropped:0 overruns:0 frame:0
TX packets:28722 errors:0 dropped:0 overruns:0 carrier:0
Kollisionen:0 Sendewarteschlangenlänge:100
RX bytes:23649138 (22.5 MiB) TX bytes:5938333 (5.6 MiB)
Basisadresse:0x3000 Speicher:ee000000-ee020000
eth1 Protokoll:Ethernet Hardware Adresse 00:16:51:A1:45:AC
inet Adresse:192.168.2.1 Bcast:192.168.2.255 Maske:255.255.255.0
inet6 Adresse: be80::216:41fc:faa1:45ac/64 Gültigkeitsbereich:Verbindung
UP BROADCAST RUNNING MULTICAST MTU:1500 Metric:1
RX packets:30208 errors:0 dropped:0 overruns:0 frame:0
TX packets:28722 errors:0 dropped:0 overruns:0 carrier:0
Kollisionen:0 Sendewarteschlangenlänge:100
RX bytes:23649138 (22.5 MiB) TX bytes:5938333 (5.6 MiB)
Basisadresse:0x3000 Speicher:ee000000-ee020000
lo Protokoll:Lokale Schleife
inet Adresse:127.0.0.1 Maske:255.0.0.0
inet6 Adresse: ::1/128 Gültigkeitsbereich:Maschine
UP LOOPBACK RUNNING MTU:16436 Metric:1
RX packets:8 errors:0 dropped:0 overruns:0 frame:0
TX packets:8 errors:0 dropped:0 overruns:0 carrier:0
Kollisionen:0 Sendewarteschlangenlänge:0
RX bytes:548 (548.0 b) TX bytes:548 (548.0 b)
Wie man sieht hat alles funktioniert.
Um nun mit dem Interenet kommunizieren zu können müssen wir noch eine Route festlegen und einen DNS-Server bestimmen.
Die Route fügen wir wie folgt ein:
- Code:
-
route add default gw 192.168.1.1
Die IP-Addresse ist die, des Routers, der uns ins Internet verbindet. Sollte hier bei der Installation schon ein eintrag gemacht worden sein. Können wir diesen Punkt auslassen.
Anschließend schreiben wir noch die IP-Addresse des DNS in eine, von System geführte Config-Datei:
- Code:
-
vi /etc/resolv.conf
Damit starten wir den Editor von Debian, namens Vi.
Mit der Taste "Einf" auf der Tastatur können wir nun starten.
Es sollte ein Eintrag zu finden sein, wie folgt:
- Code:
-
nameserver 192.168.1.1
Wenn nicht, fügen wir ihn hinzu. Um den Eintrag zu speichern und Vi zu schließen, drückt ihr nach dem Editieren die "ESC"-Taste und Tippt:
- Code:
-
:x
und bestätigt die Eingabe mit "Enter".
Nun sollte der Weg ins WWW frei sein.
Wir testen dies indem wir eine öffentliche Seite anpingen.
- Code:
-
ping www.google.de
Der Ping-Befehl sendet ein kleines Paket zu dem Host und fragt ihn ob er da ist. Sehr bildlich gesprochen
Diese Ausgabe sollte erfolgen:
- Code:
-
PING www.l.google.com (209.85.135.99) 56(84) bytes of data.
64 bytes from mu-in-f99.google.com (209.85.135.99): icmp_seq=1 ttl=244 time=885 ms
64 bytes from mu-in-f99.google.com (209.85.135.99): icmp_seq=2 ttl=244 time=60.3 ms
64 bytes from mu-in-f99.google.com (209.85.135.99): icmp_seq=3 ttl=244 time=429 ms
64 bytes from mu-in-f99.google.com (209.85.135.99): icmp_seq=4 ttl=244 time=240 ms
Nachdem wir nun Internet haben machen wir erstmal ein kleines Update.
- Code:
-
aptitude update
aptitude upgrade
Wir lassen das schön durchlaufen und freuen uns danach das unser System auf dem neuesten Stand ist.
Nun nach dieser Masse an vorarbeit, können wir endlich unseren Proxy aufsetzen.